Schauen ohne zu sehen – Die Oktoberausgabe des KOJO Art Print Club.
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Die Tage werden kürzer, die Luft kälter und die Stadt scheint langsamer zu atmen. Der Oktober bringt eine gewisse Sanftheit mit sich, eine Zeit zwischen Licht und Dunkelheit, zwischen Draußen und Drinnen. Für mich war es der perfekte Zeitpunkt für die zweite Ausgabe des Print Clubs.
Jeden Monat verschicke ich als Künstlerin einen Kunstdruck per Post – ein Kunstwerk zum Empfangen, Behalten und Erleben. Ein Moment der Ruhe inmitten des digitalen Trubels, ein kleines Ritual der Achtsamkeit, das mit der Hand beginnt und im Briefkasten endet. Ein Hauch von Schneckenpost , aber mit Farbe, Papier und Bedeutung.
Die Oktoberausgabe trug den Titel „Blinder Mann “. Ein Werk, das ich vor Jahren geschaffen habe, das aber jetzt, mit den bevorstehenden niederländischen Wahlen, eine neue Bedeutung bekommt. Der porträtierte Mann schaut nicht hin, oder besser gesagt: er kann nicht hinsehen. Seine Augen sind bedeckt, doch seine Präsenz ist intensiv. Seine Pose hat etwas Flüchtiges, etwas, das zwischen Verletzlichkeit und Stärke balanciert.
Ein Porträt ohne Blick
Als ich Blinded Man malte, dachte ich nicht an Politik. Ich dachte an Stille, an urteilsfreies Beobachten, an die Frage, was bleibt, wenn Sehen nicht mehr möglich ist. Erst später begann mich das Werk auf eine Weise anzusprechen, die ich damals noch nicht verstand.
Jetzt, Jahre später und gerade in einer Zeit, in der sich die Niederlande auf neue Entscheidungen vorbereiten, fühlt es sich an, als würde das Kunstwerk wieder zum Leben erwachen. Nicht als Kommentar, sondern als Spiegel. Denn was sehen wir eigentlich, wenn wir den Kunstdruck betrachten? Und wie sehr vertrauen wir Bildern, Meinungen und Klängen, ohne wirklich zu sehen, was dahinter steckt?
Blinded Man fordert uns auf, langsamer zu werden. Wir müssen aufmerksam werden. Wir müssen die seltenen Momente erleben, in denen wir nicht sofort reagieren, sondern einen Moment im Raum zwischen Sehen und Verstehen verweilen.
Die Augenbinde als Symbol
Die Augenbinde in diesem Porträt ist keine Einschränkung, sondern eine Einladung. Eine Einladung, die Dinge anders zu sehen. In einer Zeit, in der uns Nachrichten, Meinungen und Kampagnen mit hoher Geschwindigkeit überfluten, fühlt es sich manchmal so an, als wären wir gezwungen, eine Entscheidung zu treffen, bevor wir überhaupt richtig darüber nachgedacht haben.
Die Augenbinde erinnert uns daran, dass nicht alles sichtbar sein muss, um Bedeutung zu haben. Manchmal liegt die Kraft gerade im Unsichtbaren, im Zuhören, im Fühlen, im Innehalten.
Für mich persönlich geht es bei dem Kunstwerk „Blinded Man“ nicht um Unwissenheit, sondern um Vertrauen. Vertrauen darauf, dass man seinen Weg auch mit geschlossenen Augen finden kann. Dass Intuition, Gefühl und Reflexion genauso wertvoll sind wie das Sehen. Und dass wir, gerade wenn uns die Welt unklar erscheint, etwas gewinnen können, wenn wir eine Zeit lang nichts wissen.

Ein Kunstwerk, das mit der Zeit wächst
Was ich am Print Club am meisten liebe, ist, dass jedes Werk in dem Moment, in dem es eintrifft, lebendig wird. Kunst verändert sich nicht nur durch Licht oder Raum, sondern auch mit der Zeit und durch den Kontext, in dem man sie betrachtet.
Als ich es malte, fühlte sich „Blinded Man“ wie ein introspektives Porträt an. Jetzt, im Jahr 2025, fühlt es sich wie ein Spiegelbild unserer Gesellschaft an. Genau deshalb wollte ich diesen Kunstdruck im Rahmen dieses monatlichen Kunstabonnements erneut teilen.
Jeden Monat erhalten Print Club- Mitglieder einen Druck, der ihre Vision, Gedanken und Gefühle widerspiegelt. Manchmal handelt es sich um neue Arbeiten, manchmal um Neuinterpretationen älterer Kreationen. Immer sorgfältig gedruckt, nummeriert und sorgfältig verpackt.
Auf diese Weise mache ich Kunst wieder greifbar, nicht durch Bildschirme oder Algorithmen, sondern durch Papier, Briefmarken und menschliche Berührung. Eine moderne Form der Schneckenpost , bei der Kunst nicht vergänglich ist, sondern bleibt.
Eine monatliche Pause
Für mich ist The Print Club mehr als nur ein Versandservice; es ist ein kleines Ritual.
Jeden Monat denke ich darüber nach, was ich teilen möchte und welche Bilder das Gefühl des jeweiligen Augenblicks widerspiegeln. Mal ist es eine Farbexplosion, mal gedämpftes Schwarzweiß. Der Oktober war geprägt von Stille, Besinnung und einer sanften Spannung zwischen Sehen und Nichtsehen.
Ich wollte, dass die Mitglieder beim Öffnen des Umschlags einen Moment innehalten. Ich wollte, dass sie das Papier befühlen, seine Textur mit den Fingern nachspüren und vielleicht kurz lächeln bei dem Gedanken, dass Kunst nicht immer laut sein muss, um zu sprechen.
Denn genau das hoffe ich, dass der Print Club eine Pause bietet. Eine Chance, langsamer zu werden, Kunst als etwas Persönliches, etwas Intimes zu erleben. Etwas, das man nicht nur sieht, sondern auch fühlt.
Wahlen, Entscheidungen und Perspektiven
Angesichts der bevorstehenden Wahlen ist „Blinded Man“ ein unerwartet relevantes Werk. Nicht, weil es eine politische Botschaft vermittelt, sondern weil es Fragen zur Perspektive aufwirft. Wie wir sehen, urteilen und entscheiden.
Wir leben in einer Zeit, in der Meinungen schnell gebildet und geteilt werden und es manchmal schwierig ist, Raum für Nuancen zu finden.
Dieser Druck erinnert uns daran, dass Kunst diesen Raum schaffen kann. Dass ein Bild Dinge verlangsamen kann, wo Worte sie beschleunigen. Dass Schauen ohne sofortiges Urteilen eine Form der Freiheit sein kann.
Vielleicht ist es das, was uns Blinded Man sagen möchte: dass es Schönheit im Nichtwissen gibt. Dass Stillstand keine Schwäche ist, sondern ein Moment der Klarheit.
Die Macht der Kunst per Post
Es ist etwas Besonderes, Kunst per Post zu erhalten. Die Welt dreht sich schneller denn je, mit Benachrichtigungen, Nachrichten und Fristen, aber inmitten all dieser Geschwindigkeit rutscht ein Umschlag durch Ihren Briefkasten.
Ein Werk, das nur für Sie bestimmt ist, in Papier eingewickelt, handsigniert, nummeriert. Ein Moment der Aufmerksamkeit, den Sie berühren können.
Das ist die Seele des Print Clubs. Keine Pixel, sondern Papier. Keine Werbung, sondern echte Verbindung.
Die Vorstellung, dass Kunst wieder per Post reist, vom Atelier ins Wohnzimmer, finde ich fast poetisch. Sie bringt etwas Menschliches ins digitale Zeitalter zurück. Eine Art Gegenbewegung, eine stille Form des Widerstands gegen das Vergängliche.
Die Novemberausgabe: eine Einladung
Nachdem die Oktoberausgabe nun ihren Platz bei den Print Club- Mitgliedern gefunden hat, blicke ich bereits nach vorne. Der November bringt einen neuen Druck, eine neue Geschichte, eine neue Zeit zum Sammeln.
Wer dem Print Club beitritt, erhält jeden Monat einen exklusiven Kunstdruck, der in limitierter Auflage gedruckt und persönlich versendet wird.
Es ist eine Gelegenheit, Teil einer wachsenden Gemeinschaft von Kunstliebhabern zu sein, Menschen, die glauben, dass Schönheit in kleinen Dingen, im Papier, in der Stille, in der Verbindung liegt.
Egal, ob Sie Sammler, Kunstliebhaber oder einfach jemand sind, der gerne Post per Schneckenpost erhält und etwas Reales erhält, der Print Club ist eine Einladung, Kunst zu erleben und nicht nur anzusehen.
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